Inschrift. Dem deutschen Volk von Amerikas Bürgern im Geist der gemeinsamen demokratischen Grundsätze und zum Gedenken an ThomasNast, geb am 24.09.1840 in diesem Haus gest. am 7.22. 1902 in Equador Der Stadt Landau gestiftet am 18.8.1956 vom UNITED STATES INFORMATION SERVICE
Thomas Nasts Geburtshaus – die Rote Kaserne mit der Erinnerungstafel in der Kollonad
Der Thomas-Nast-Nikolausmarkt erhielt seinen Namen erstmals 1985. Franz Müller, Chef des Tourismusbüros der Stadt: „Angeregt wurde der Name von Hermann Lamott. Bei der Umsetzung und Gewinnung von Kundthandwerkern hatte ich in Drechsler Werner Havekost einen unermüdlichen Unterstützer.“ (Havekost hat übrigens mit einem gedrechselten Geländerpfosten den damaligen Innenminister Kurt Böckmann gewogen gemacht, die Sanierung des Frank-Loeb‘schen Hauses mit Städtebauförderungsmitteln des Landes Rheinland-Pfalz zu unterstützen.) „Unser ehemaliger Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff hat die inhaltliche Ausrichtung mit Schwerpunkt Kunsthandwerk immer unterstützt und neuen Trends, wie z.B. Eisbahn statt Kunsthandwerk, stets eine Absage erteilt, weil er früh erkannt hat, dass wir mit diesem Angebot ein Alleinstellungsmerkmal haben.“
Santa Claus - Künstler bei der Arbeit - Werner Havekost
Dieser Bericht wurde von dem damaligen Chef der Lokalredaktion DIE RHEINPFALZ Herbert Dähling verfasst.
Thomas-Nast-Straße
Dieser Stein stand einst am Eingang des Thomas-Nast-Camp, der ehemaligen „Bravo Battery“ des 2. Bataillons der 56. Air Defense Artillery. Jetzt steht er vor der Thomas-Nast-Grundschule. Die Inschrift lautet:
Dem Landauer
Thomas Nast
1840 -1902
Patriot und Moralist –
Streiter für das Recht
Der Kalte Krieg war ganz nah: Auf dem Ebenberg installierten die Amerikaner in den 60er-Jahren ein Raketensystem, um Angriffe der Warschauer-Pakt-Staaten abzuwehren. Bis Mitte der 90er-Jahre war hier tödliches Material gelagert: Raketen vom Typ Nike und später die Nachfolger der Bauart Patriot, mit denen derzeit Bundeswehrsoldaten die türkische Grenze vor syrischem Raketenbeschuss schützen wollen.
(DIE RHEINPFALZ, 18.03.2013)
In Anwesenheit der zwei Thomas-Nast-Preisträger David Levin, Amerikaner, und Bernd A. Skott, Deutscher, enthüllten Schulkinder den Gedenkstein.
Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff sagte, die Raketenstation sei seinerzeit nach dem berühmten Karikaturisten benannt worden, um die deutsch-amerikanischen Beziehungen herauszustreichen. ER dankte General Dubois, stellvertretend für die französische Garnison, die den tonnenschweren Koloss transportiert und aufgestellt habe.
Madeleine Dietz wurde 1953 in Mannheim geboren,. Dietz hat 1970 – 74 an der Werkkunstschule Mannheim studiert, arbeitet seit 1986 mit Videoarbeiten, Performances, Rauminstallationen und Skulpturen. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter 1992 den Daniel – Henry – Kahnweiler- Preis für Bildhauerei und Plastik, 1996 Paris, Cité International des Arts, 1997 Florenz, Villa Romana, Gaststipendium, 1998 Arbeitsstipendium in den USA , 2003 in Hamburg wurde ihr der Ernst Barlach Preis verliehen.
Zentrales Thema ihrer künstlerischen Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Werden und Vergehen menschlichen Lebens, das sehr stark durch eigene existentielle Erfahrungen geprägt ist.
Madeleine Dietz lebt und arbeitet in idyllischer und naturbelassener Umgebung in Godramstein, einem kleinen Dorf in der Südpfalz, das ganz zweifellos ihren engen Bezug zur Natur und ihre Auseinandersetzung mit Grundfragen menschlichen Lebens ganz entscheidend geprägt hat.
Neben autonomen Skulpturen, schafft sie kontinuierlich Installationen, die jeweils durch den besonderen Charakter des Ausstellungsortes und ihre individuelle Raumerfahrung inspiriert und darauf bezogen waren und sind, ein Aspekt, der für das bildhauerische Schaffen von Madeleine Dietz von ganz besonderer Bedeutung ist.
Überblickt man das künstlerische Werk von Madeleine Dietz, das seit der Mitte der achtziger Jahre entstanden ist, kann man feststellen, dass sie zu immer prägnanteren und damit eindrucksvolleren Formen gefunden hat. Die Reduktion im Formalen führt zu einer Verdichtung des Inhaltlichen. Je einfacher und klarer sie ihre Skulpturen oder Installationen konzipiert, desto deutlicher werden die Inhalte, mit denen sie sich, ausgehend von persönlichen Erfahrungen, auseinandersetzt.
Nachdem Madeleine Dietz sich mit dem Werk von Thomas Nast beschäftigt hat, wurde ihr klar, dass sie eine Skulptur entwickeln wollte, die zwar an Thomas Nast erinnert, allerdings skulptural so gestaltet sein sollte, dass es auch als ein eigenständiges künstlerisches Werk zu sehen wäre.
Die Titel der Zeichnungen und Cartoons von Thomas Nast sind durchaus auch ohne Zeichnungen für Menschen die vorrübergehen, Fragestellungen oder Aufforderungen, Anlass zum Nachdenken.
Die Skulptur soll ein zusammengerolltes Zeichenblatt darstellen. Das Blatt wird aus Stahl gerollt, die Worte und Sätze werden mit Laser herausgeschnitten. Die Worte werden in englischer Sprache, als auch in deutscher Sprache zu lesen sein.
Der Auftrag für das Denkmal wurde ausgeschrieben. Aus den eingehenden Entwürfen wurde der von Madelaine Dietz ausgewählt. Zwei Fünftel des Preises brachte der Thomas-Nast-Verein auf, drei Fünftel spendete der Verlag DIE RHEINPFALZ
In über 2000 Karikaturen und auf zahlreichen Titelseiten der New Yorker Zeitung „Harpers Weekly" illustrierte Thomas Nast amerikanische Geschichte.
Nachdem ich mich mit dem Werk von Thomas Nast beschäftigt habe, fand ich in seinem Werk viele Titel die auch ohne die Zeichnung oder Cartoons zu kennen, Fragen stellen oder Gedanken zulassen.
Die Titel weisen auf den Moralisten Nast hin, der gegen Korruption, Krieg, Rassendiskriminierung und Umweltverschmutzung mit seinen politischen Karikaturen kämpfte.
Die Titel sind in englischer und deutscher Sprache.
KEINE RUHE FÜR DIE BÖSEN
WER STAHL DAS GELD DES VOLKES ?
DEN INDIANERN EINE CHANCE
BEDENKT DIE FOLGEN DES KRIEGES
SANTA CLAUS
ZUVIEL DES GUTEN
SCHONT DIE UMWELT
WORÜBER LACHT IHR
JUSTICE BRINGS PEACE
PLAYED OUT
REFORM IS NECESSARY
MOVE ON
WHO IS THERE – A FRIEND?
LIBERTY IS NOT ANARCHY
Es lag nah, diese Titel auf ein Blatt Papier zu schreiben.
Durch das Zusammenrollen dieser Skizze entstand die Form der eigentlichen mittlerweile realisierten Skulptur. Ein zusammengerolltes Zeitungsblatt, ein Zettel oder auch ein Zeichenblatt.
Material Cortenstahl 8 mm, Schrift herausgelasert.
Die Schriften werden gelasert, dann wie ein Blatt Papier gerollt.
Die Skulptur wiegt ca. 500 kg.
rechts: Michael Garthe,Chefredakteur DIE RHEINPFALZ, Garthe sprach die Laudatio.
Madeleine Dietz und Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer
Ehepaar Schindler /Karlsruhe. Jörg Schindler hat seine Nast-Karikaturen-Sammlung dem Thomas-Nast-Verein geschenkt.
1977 gegründet unter dem Namen Thomas-Nast-Stiftung, seit 2013 eingetragener Verein.
Rund 2.500 Thomas-Nast-Karikaturen auf Zeitungsblättern von Harper’s Weekly wurden mit Mitteln des Vereins und Geldern der Kulturstiftung des Landes Rheinland- Pfalz digitalisiert, d.h. sie stehen für Interpretationsarbeit und Ausstellungen zur Verfügung
Ebenfalls mit Unterstützung der Kulturstiftung wurden 189 Blätter der vereinseigenen Sammlung - ein Geschenk von Jörg Schindler /Karlsruhe von der Firma Schempp Bestandserhaltung in Kornwestheim gereinigt, entsäuert und mit Japanpapier rückseitig verklebt, d.h. soweit gesichert, dass sie für Ausstellungen taugen und bearbeitet werden können
Der Verein sieht seinen Zweck in der Verbreitung des Werkes von Thomas Nast, das in weiten Teilen an Aktualität nichts verloren hat.
Ausstelllungen mit Führungen und Katalogen, Vortragsveranstaltungen, Wettbewerbe unter Karikaturisten - zuletzt 2018- und Veröffentlichungen und auf der Homepage unterstützen die Zielsetzung
Ausstellungen fanden statt im Tomi-Ungerer-Museum Strasbourg, im Frank-Loeb’schen Haus Landau zuletzt Nast-Karikaturen zusammen mit Werken des Karikaturisten Gerhard Mester /Wiesbaden, im Landesbibliothekzentrum Speyer und Zweibrücken. Im Juni 2019 werden Nast-Karikaturen zusammen mit Werken von Tomi Ungerer in Renchen/Baden Württemberg im Simplicissimus-Haus zu sehen sein.